KLM verabschiedet sich von Graz

Am 15. Mai 2017 startete KLM die erfolgreiche Flugverbindung zwischen Graz und Amsterdam. Die Flüge wurden bisher von der Tochtergesellschaft KLM Cityhopper mit ihrer Embraer Flotte, bestehend aus Embraer 175, Embraer 190 und Embraer E195-E2, bedient. In Spitzenzeiten, zum Beispiel im Oktober 2022, wurden bis zu 10 wöchentliche Flüge angeboten inklusive mehrerer Nightstops für den umsatzstarken doppelten Tagesrand.

Neben den beliebten Reiseziel Amsterdam und dem gehobenen Service an Bord, der bei anderen „Premium-Carriern“ schon seit Jahren gelitten hat, ist die Airline auch ein Gewinn für jeden Fluggast, der sich entscheidet ab Graz zu fliegen. Die Airlines der Air France-KLM-Gruppe sind Mitglied der Luftfahrtallianz SkyTeam und stehen somit in Konkurrenz zum Lufthansa- und Star Alliance-Monopol am steirischen Airport. Somit sorgt KLM auch direkt für Wettbewerb, günstigere Flugtickets und mit dem Flughafen Amsterdam Schiphol als viertgrößten Airport Europas (nach Istanbul, London Heathrow und Paris-Charles-de-Gaulle) für attraktive Umsteigemöglichkeit neben dem Städtetourismus.

Der Rückzug erfolgt nun mit Ende März und wird wie folgt kommuniziert: „Aus wirtschaftlichen Gründen und aufgrund der zukünftig geplanten Reduktion der Gesamtflugbewegungen am Flughafen Schiphol wird KLM die Verbindung zwischen Graz und Amsterdam mit Ende März 2024 leider einstellen.“ Da die KLM internen Kalkulationen nicht bekannt sind, kann die Wirtschaftlichkeit nicht kommentiert werden. Die geplante Reduktion der Flüge in Amsterdam von maximal 500.000 auf rund 460.000 wurde auf jeden Fall bereits im November 2023 ausgesetzt und vom Minister für Infrastruktur, Mark Harbers, dem Parlament in Den Haag mitgeteilt.

Mit 733.146 Fluggästen im Jahr 2023 konnte der Flughafen Graz eine Steigerung von 31 % erreichen. Die Ziele für 2024 sind noch nicht bekannt, durch die Einstellung der Amsterdam Verbindung kann jedoch mit einem mittleren fünfstelligen Passagierschwund gerechnet werden. Da nun viel von der Performance der Lufthansa Group abhängt, die zum Beispiel im ersten Quartal 2023 mehr als fragwürdig war, sowie auf Grund der Monopolstellung auch eine Abhängigkeit geschaffen wurde, kann man nur hoffen, das zukünftige Reduzierungen nicht allzuviel Auswirkungen auf den heimischen Flughafen, den Tourismus und die Wirtschaft haben.

Airportclub Graz

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