Austrian Airlines Fokker 100 Abschiedsflug
Gestern fand am Flughafen Wien der Abschiedsflug der Fokker 100 statt. Die letzte verbleibende Fokker, OE-LVE hob mit AUA CEO Kay Kratky, Pressevertretern sowie Mitgliedern der Flughafenfreunde Wien zu einem Österreich Rundflug ab. Geplant war dieses Event als letzter offizieller Flug, jedoch wird die OE-LVE noch bis Ende des Jahres aktiv bei Austrian Airlines im Dienst bleiben.
Die OE-LVE hatte ihren Erstflug im Februar 1994, stand bis 2004 bei American Airlines im Dienst und wechselte danach zu Austrian Arrows/Austrian Airlines. Mit ihrem Ausscheiden endet die 22-jährige Ära der Fokker-Jets bei Austrian Airlines.
Bei diesem einmaligen Event konnten wir an Bord des Abschiedsflugs sein sowie an der extra organisierten Spottertour teilnehmen. Es folgen die Berichte aus den zwei unterschiedlichen Perspektiven. (Obmann Michel Sander am Boden und Obmann Stv. Kurt Trattner im Flugzeug)
Der Abschiedsflug
Aufgrund der Mitgliedschaft bei den Flughafenfreunden Wien hatte ich die Möglichkeit eines der begehrten Tickets für den Fokker Abschiedsflug zu erwerben. Seit September stieg die Vorfreude somit immer weiter.
Gestern war es endlich soweit. Michel und ich fuhren bereits in aller Früh in Graz los um diesem wunderbaren Event beizuwohnen. Trotz des schlechten Wetters hatten wir gute Laune und waren voller Vorfreude. Am Flughafen angekommen, holte ich wie üblich gleich meinen Boarding Pass am Austrian Business Class Schalter an dem das Personal, wie immer in Wien, sehr freundlich war. Sehr bemüht versuchten die Austrian Mitarbeiter das Abfluggate zu ermitteln, was sich als nicht ganz einfach herausstellte, da das interne Flugprogramm keine Flüge vorsah die in Wien starten UND landen. Aber nach einen kurzen Telefonat konnte man mir das Gate – F01 – mitteilen. Nachdem sich Michel auf den Weg zur Besucherwelt machte um dort für die Vorfeld Tour einzuchecken machte ich mich auch auf den Weg zur Sicherheitskontrolle. Diese verlief wie immer zügig und das Personal war ebenfalls sehr freundlich.
Gate F01 ist gleich das erste Gate nach dem Duty Free, was den Weg sehr kurz hielt. Am Gate angekommen habe ich auch gleich mehrere mir bekannte Spotter und Mitglieder der Flughafenfreunde Wien getroffen. Die Stimmung am Gate war sehr gut und alle freuten sich trotz des Wetters auf den Flug.
Unser Fluggerät, die letzte verbleibende Austrian Fokker 100, die OE-LVE mit Fokker Spezialsticker stand ebenfalls bereits angedockt bereit.
Nach einer kurzen Wartezeit begrüßte der Austrian CEO Kay Kratky die wartenden Gäste. Zunächst stellte er die Ehrengäste vor, zu denen unter anderem ehemalige Austrian und Tyrolean Vorstände, ehemalige Fokker Chefpiloten und auch Mitglieder der Alliance Aviation – der Abnehmer der Austrian Fokker Flotte – zählten.
Anschließend widmete er sich der Geschichte der Fokker Flugzeuge bei Austrian Airlines. Dabei lobte er vor allem die Zuverlässigkeit der Flugzeuge, was er auch mit beeindruckenden statistischen Zahlen untermauert hat.
Unter anderem sind alle Fokker Jets bei Austrian gemeinsam ca. 230.000.000 Meilen geflogen was etwa 11.000 Erdumrundungen entspricht. In Summe wurden in etwa 46 Millionen Passagier mit den Fokker Jets befördert.
Im Anschluss an Hr. Kratkys Rede stellte man uns noch die Cockpitcrew, bestehend aus Flottenchef Kapitän Martin Gneist, dem technischen Piloten Kapitän Thomas Herger und First Officer Paul Benoist sowie die Kabinenbesatzung mit den Senior-Flugbegleiterinnen Martina Lehner, Alexandra Kirnbauer und Nadine Vetter vor.
Anschließend war auch schon Zeit fürs Boarding. Ich war als zweiter auf dem Weg ins Flugzeug, was mir die Möglichkeit gab die Fokker auch einmal fast leer von Innen zu filmen. Beim Flugzeug angekommen warteten zwei Flugbegleiterinnen zur Begrüßung an der Tür und eine im mittlerem Bereich des Flugzeuges.
Bei diesem Flug hatte ich Sitzplatz 20E ergattert. Leider kein Fensterplatz, aber die perfekte Reihe in der Fokker 100 um einen guten Ausblick auf die rechte Tragfläche und das rechte Triebwerk zu haben. Mein Sitznachbar auf 20F war zum Glück so nett und lies mich eine meiner GoPro Kameras an der Scheibe montieren um den ganzen Flug zu filmen, während eine andere GoPro in Reihe 11 auf der rechten Seite montiert wurde. Das Boarding ging relativ flott obwohl trotz des Rundflugs erstaunlich viel Handgepäck mitgebracht wurde.
Nach der üblichen Sicherheitsbelehrung und einer kurzen Begrüßung seitens des Kapitäns ging es auch schon Richtung Enteisungsposition, da die Fokker die ganze Nacht im freien gestanden hat und der Flugzeugtyp an sich sehr anfällig für Vereisungen auf den Tragflächen ist.
Nach einer etwa fünfminütigen Enteisung rollten wir bereits Richtung Runway 29 auf der wir dann mit etwas Verspätung abhoben. Die Stimmung im Flugzeug war sehr gut und nachdem wir das wolkenverhangene Wien verlassen hatten und etwas an Höhe gewonnen haben wurde auch die Sicht entsprechend gut.
Die Cockpitbesatzung versuchte uns so viel wie möglich von Österreich zu präsentieren und informierten die Passagiere regelmäßig sobald man irgendetwas am Boden erkennen konnte.
Der Boardservice bestand aus Getränken (Wasser, Orangensaft und Prosecco) die sogar in richtigen Gläsern serviert wurden sowie aus den für Austrian typischen Snacks auf der Kurzstrecke (Baumstammschnitten und Knabbergebäck). Die Flugbegleiterinnen waren überaus freundlich und hatte allen Anschein nach sehr viel Freude dabei zu sein. Nach etwas mehr als einer Stunde setzen wir aber auch schon wieder auf Runway 16 in Wien auf. Am Taxiway öffneten die Piloten eines der Cockpitfenster und montierten nach außen hin sichtbar eine Austrian und eine Fokker Flagge.
Nach kurzer Zeit erreichten wir unsere Parkposition in der Nähe der Austrian Technik zwischen einer Eva Air Boeing 777 und einer UPS Boeing 767.
Ich denke alle Passagiere wären gerne noch länger geflogen. Der Flug war äußerst angenehm.
Beim Aussteigen teilten die Flugbegleiterinnen noch jedem Passagier eine spezielle Erinnerungskarte aus. Anschließend hatten wir die Möglichkeit noch Fotos von der Maschine zu machen. Von innen sowie von außen.
Es war ebenfalls möglich Fotos vom Cockpit zu machen; die Piloten gaben gerne Autogramme und standen auch für Fragen bereit.
Nach etwa 30 Minuten am Vorfeld mussten wir den Bus Richtung Gate besteigen. Geladene Gäste von Austrian Airlines fuhren anschließen noch zu einer internen Abschiedsfeier in der Austrian Technik.
Alles in Allem war das ganze Event ausgezeichnet organisiert und wirklich unvergesslich. Trotz des wirklich sehr traurigen Anlasses war die Stimmung die ganze Zeit über ausgezeichnet.
Vielen Dank an dieser Stelle an Austrian Airlines und an die Flughafenfreunde Wien ohne die dieses Event so nie stattgefunden hätte.
Die spezielle Vorfeld Spottertour
Auf Facebook wurde vom Flughafen Wien die Teilnahme an einer Vorfeld Spottertour verlost. Bei dieser konnte man den Start sowie die Landung direkt vom Vorfeld aus fotografieren und filmen. Glücklicherweise konnte unser Kassier Gregor Schöngruber eines der begehrten Tickets gewinnen. Da er leider nicht persönlich an diesem Event teilnehmen konnte, stellte er dem Obmann Michel Sander das Gewinnerticket zur Verfügung.
Treffpunkt war 9 Uhr in der Besucherwelt des Flughafen Wien. Nach der Sicherkeitskontrolle ging es direkt zum Bus, der uns für erste Fotos zur Parkposition der Fokker 100 brachte. Im Anschluss ging es gleich zur Runway 29, wo man in einem gesicherten Bereich den Bus verlassen und auf dem Vorfeld den Start hautnah erleben konnte. Ein einmaliges Erlebnis, das selbst durch das schlechte Wetter nicht getrübt werden konnte. Nach einem Zwischenstopp bei der Feuerwache war es auch schon an der Zeit Runway 16 aufzusuchen, um auch die Landung festzuhalten. Mit dem Bus ging es zur Parkposition der Fokker, wo es die Möglichkeit für weitere Fotos und Videos gab. So nah kommt man einer Fokker 100 von außen in der Regel nie.
Die Spottertour war eine gelungene und einmalige Idee seitens des Flughafen Wiens. Die Organisation und Durchführung waren perfekt so dass es ein unvergessliches Event wurde. Die Betreuer der Tour verdienen ebenfalls ein großes Danke.
Sehr guter Bericht!! Lg Ruth
Vielen Dank Ruth.