Clubausflug zur ÖAMTC Luftrettung
Letzten Freitag hatten die Mitglieder des Airportclub Graz und vier weitere Interessierte die Möglichkeit, den Stützpunkt „Christophorus 12“ der ÖAMTC Luftrettung zu besuchen. Stützpunktleider Capt. Holler nahm sich gerne die Zeit, um sich, die Luftrettung, sowie den Eurocopter zu präsentieren.
Pünktlich um 19:30 Uhr startete bei bestem Wetter die Fachführung, auf die sich alle Anwesenden bereits seit Tagen gefreut haben. Nach einer herzlichen Begrüßung seitens Capt. Holler und einer kurzen Einweisung, da wir uns luftseitig befanden, ging es schon direkt zum Eurocopter EC135 OE-XEP. In der Abendsonne und der vorherrschenden Lichtstimmung lud dieser zu unzähligen und einmaligen Fotos ein.
Von der Alarmierung bis zum Start vergehen gerade einmal 3 Minuten. Informationen zum Einsatzort und Ziel werden zeitgleich an mehrere Geräte gesendet, so das sich die Crew auf einen schnellen und sicheren Start konzentrieren kann. So ist man vom Stützpunkt aus zum Beispiel mit einer durchschnittlichen Fluggeschwindigkeit von 250km/h in nur 20 Minuten am Erzberg. Was wiegt ein Eurocopter, wieviel Treibstoff wird benötigt, was ist die Reichweite, … Fragen auf die es kompetente Antworten gab und auch für die eine oder andere Überraschung sorgte. So ist der Eurocopter mit seinen 2.700kg leichter als so manches Auto.
Um die 1.500 Einsätze im Jahr bewältigen zu können, stehen dem Stützpunkt 22 Notärzte sowie mehrere Piloten und Sanitäter zur Verfügung, welche in 3er Teams jeden Tag von Sonnenauf- bis untergang Ihren Dienst versehen. Für die Piloten geht es alle 6 Monate zur medizischen Untersuchung, da körperliche Fitness und Sicherheit das A und O bei der Luftrettung sind. Flugrettunsgssanitäter benötigen neben der medizischen Ausbildung z.B. auch alpine Kenntnisse für Bergungseinsätze mit dem Tau. In der Luftrettung sind nur Notärzte im Einsatz, die über eine langjährige Erfahrung verfügen und auf engstem Raum arbeiten können. Neben der Erstversorgung und dem schnellstmöglichen Transport steht die Luftrettung auch für Überstellungsflüge zur Verfügung. Medizische Notfälle und deren Transport sind finanziell seitens der Krankenkassen gedeckt. Ausnahmen bilden hierbei nur Freizeitunfälle im alpinen Bereich, wo eine entsprechende Versichung oder diverse Schutzbriefe die Kosten decken.
Neben Herrn Holler erzählten auch der anwesende Flugrettungssanitäter Herr Sollfellner sowie der Notarzt aus Ihrem Aufgabengebiet. Das wichtigste ist die Teamarbeit, welche auch ausgezeichnet funktioniert. Mit fixen und einfachen Phrasen und Kommandos weiß jeder was zu tun ist und kann österreichweit an allen Stützpunkten eingesetzt werden. Neben der Aus- und Weiterbildung, der Aufgabenteilung, Beispielen zur Seilbergung kamen auch die verschiedenen Arten von Einsätzen zur Sprache. Die Luftrettung stellt einen unersetzbaren Teil in der Rettungskette dar, da es zum Beispiel bei Schlaganfällen und Herzinfarkten um Minuten geht. So stellt der Eurocopter als schnellstes Einsatzmittel bei Alarmierung vor Ort eine schnelle Versorgung sicher und bringt die Patienten in das nächste passende Krankenhaus.
An diesem Abend blieb keine Frage unbeantwortet. Eine spannende und interessante Führung, basierend auf Fachwissen vermittelte den Teilnehmern einen großartigen Einblick in den Alltag der Flugrettung. Die Themen wurden verständlich erklärt und mit Anekdoten versehen, so das es ein Vergnügen war gespannt zuzuhören.
Ein Wort vom Obmann:
Ein herzliches Dankeschön an das gesamte Team der ÖAMTC Luftrettung. Wir als Verein wissen die Möglichkeit sehr zu schätzen, eine so fachkundige und interessante Führung zu erhalten. Jeder der Anwesenden hat etwas zum Thema Luftrettung gelernt und das Feedback ist durchgehend positiv. Es war ein unvergesslicher Abend und wir hoffen auch in Zukunft wieder einmal vorbeischauen zu können, wenn sich erneut eine interessierte Gruppe zusammenfindet. Danke das wir Ihre Zeit trotz des anstrengenden Tages mit bereits 7 absolvierten Einsätzen in Anspruch nehmen konnten.
Fotos © Roland B. & Peter Z.