Kleine Zeitung schießt sich auf Flughafen Graz ein
Langsam erweckt es den Anschein, das die Kleine Zeitung eine Außenstelle direkt am Flughafen Graz bezogen hat. Unzählige mehr und weniger dramatische Text- und Videoberichte des neuen Boulevard Luftfahrtmediums listen minutiös jegliche Flugverspätung auf. Das dabei schlecht recherchiert wird, sich wiederholt Fehler einschleichen und vorallem in keinster Weise die Objektivität gewahrt wird, hat sich mit dem heutigen Bericht bestätigt.
„Flughafen Graz: Dieses Mal traf es Egyptair-Maschine“ lautet die heutige Schlagzeile. Ein kurzer Blick in den aktuellen Sommerflugplan offenbart dem Laie, das Egyptair den Flughafen Graz gar nicht anfliegt und der betroffene Flug von Fly Egypt durchgeführt wird. Inzwischen wurde durch einen Hinweis der Onlineartikel angepasst, jedoch wurde durch schlechte Recherche und eine fehlerhafte Berichterstattung eine unbeteiligte Fluggesellschaft geschädigt. Was noch viel wichtiger ist: in der Luftfahrt geht Sicherheit vor! Durch die Beschädigung einer Messsonde an der Boeing 737, verursacht durch eine Fluggasttreppe, war eine Reperatur die einzig richtige Entscheidung.
Im Sommer waren es Small Planet Airlines und Air Cairo, die es mit Verspätungen in die Berichterstattung schafften. Schlagzeilen wie „Schon wieder! Passagiere saßen am Flughafen fest„, „Endlich! Maschine startete mit zwei Tagen Verspätung„, „Mit Small Planet in Graz statt auf Rhodos“ oder „Charter-Odyssee: Abflug nach 27 Stunden Wartezeit“ waren die Folge. Objektive Berichterstattung – Fehlanzeige. Nimmt man als Beispiel die Flugstreichungen eines „Premium Carriers“ zum Vergleich, der Graz hauptsächlich mit den deutschen Metropolen verbindet, so wird man dazu keine reißerische Schlagzeile finden. Auch nicht dann, wenn an Spitzentagen bis zu vier Flüge gleichzeitig ausfallen wie am 27. Juli 2018. Über den Grund lässt sich nur mutmaßen; vielleicht weil gestrandete Touristen mehr Leser anziehen als umgebuchte Standard- und Businesspassagiere.
Flugausfälle und Verspätungen sind unangenehm und keiner möchte diese zu Beginn oder am Ende einer Reise erleben. Nichtsdestotrotz ist eine gute, sachliche und objektive Berichterstattung wünschenswert. Wir als Verein Airportclub Graz sehen diese mangelhaften und negativen Schlagzeilen mit Sorge, da der Flughafen Graz zwar als erster Ansprechpartner fungiert, aber nicht für operationelle Tätigkeiten der Fluggesellschaften verantwortlich ist. Wir stehen zu unserem Heimatflughafen, der immer wieder, trotz diverser Insolvenzen, mit viel Engagement neue Fluggesellschaften und Verbindungen für die heimische Bevölkerung und Wirtschaft gewinnt.
Vielleicht sollte man einmal mit dem Chefredakteur ein paar Worte sprechen und ihn auch fragen, was dieser unter guter Recherche und seriöser Berichterstattung versteht.